Liberaler Gesprächszirkel mit Ralph Bombis

Es ist das Kernthema der Freien Demokraten, die Soziale Marktwirtschaft. Darüber sprach am Mittwoch in der Ahlener Parteizentrale an der Hellstraße der Sprecher für Wirtschaft, Mittelstand und Handwerk, Ralph Bombis. Er brachte einiges an Informationen vom Rhein an die Werse. Vorgestellt und eingeführt wurde der Vortrag von Dr. Walter Ide.

Der Landtagsabgeordnete definierte zunächst einmal den Begriff der Sozialen Marktwirtschaft anhand der derzeitigen Corona-Krise. So sah er die Abfederung der die direkte Folgen des Shut-Downs wie Steuererleichterung, Beihilfen und mehr als dringend notwendig an. „Doch das kann keinen Dauerzustand werden“, sagte der Wirtschaftsfachmann. Denn dadurch wie auch durch die Lockerungen der Insolvenzregelungen besteht die akute Gefahr ein falsches Bild von Unternehmen aufzubauen. „Es können angeschlagene Firmen weitermachen und andere mit in den Strudel ihres Unterganges ziehen“, machte der Wirtschaftspolitische Sprecher deutlich. So nötig die Hilfen vielfach sind - „so ist der steuerliche Tropf keine Dauerlösung“, stellte er klar.

Die Pandemie habe deutlich die Mängel in der Digitalisierung des Landes im Allgemeinen und die der Schulen im Besondern gezeigt. Hier müsse mit Hochdruck nachgebessert werden. „Ich sehe die Schulen als vorrangig an“, betonte Ralph Bombis. Auch die Behörden bedürfen der Nachbesserung in der Zukunftstechnologie. „Doch sollten sie sich erst entbürokratisieren, sonst wird aus einer schlechten analogen Organisation auch keine bessere digitale“, befürchtete der Erftstädter.

Ebenso betonte Bombis die Bedeutung eines gesunden Einzelhandels für die Innenstädte. „Nur der bringt Leben in die Stadt“, machte er klar. Ohne Einzelhandel veröden die Städte zu reinen Schlafstätten. Hier konnte sich der FDP-Politiker durchaus auch mit den sich ausbreitende Ladenketten anfreunden. „Es ist zwar uniform, aber es sind auch Einzelhandelsgeschäfte“, machte er deutlich.

Dafür ging er mit der Gewerkschaft Verdi hart ins Gericht. „Wir wollten mehr offene Sonntage vor Weihnachten“, erklärte der Mittelstandssprecher. Auch die Kirchen hat Verständnis signalisiert, doch die Verdi habe sich komplett verweigert.

Der parteilose Bürgermeister Dr. Alexander Berger war ebenfalls unter der Corona bedingt kleinen Zuhörerschar. In der anschließenden Diskussion gab der Gast aus Düsseldorf einen Vorschlag zur Stützung des Einzelhandels mit auf den Weg: „Wie wäre es, wenn der Mehrwertsteuersatz für den örtlichen Handel gegenüber dem Onlinehandel reduziert würde?“ fragte der Stadtchef. Bombis notierte den Vorschlag und versprach das mit den Kollegen zu diskutieren.